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Antwort des RBB auf unseren Beschwerdebrief wegen der Ingnoranz auf dem Nachrichtensendeplatz

Betreff:     Volksinitiative "Rettet Brandenburg" Kritik
Datum:     Thu, 4 Dec 2014 11:49:14 +0100
Von:     Oliver.Jarasch@rbb-online.de
An:     bluewood@arcor.de

Sehr geehrter Herr Jacob,

ich möchte mich ausdrücklich für die verspätete Antwort auf ihre kritische Mail vom 6.11.2014 und Ihre Nachfrage vom 18.11. entschuldigen. Ich hätte Ihnen sehr viel schneller schreiben können, dass ich Ihren Ärger über unsere Sendung *BRANDENBURG* AKTUELL nicht teile. Es ist richtig, dass wir die Demonstration der Volksinitiative "Rettet Brandenburg", den Zusammenschluss mehrerer Bürgerinitiativen
gegen Windindustrieanlagen, gefilmt haben. In unserer Sendung*rbb *aktuell um 16 Uhr haben wir am 5.11. auch diese Demonstration im Bild gezeigt, innerhalb einer Kurzreportage sind sieben Sekunden eine in unseren Augen angemessene Zeit. Schließlich stand an diesem Tag nachrichtlich nicht das Thema Energiewende oder Energiepolitik im Focus, sondern die Wahl des Ministerpräsidenten im Landtag. In der
19.30-Uhr-Ausgabe haben wir dann in der Tat die Demonstration nicht mehr im Bild gezeigt, weil wir ausschließlich die politischen Herausforderungen an die neue Regierungsmannschaft thematisiert haben und den Schwerpunkt auf die Debatte im Plenarsaal legten. Bei der von Ihnen angesprochenen nächsten Demonstration am 19.11. hatten wir die Regierungserklärung Herrn Woidkes kritisch analysiert. Es trifft daher nicht zu, dass wir nur "regierungstreue Meinung" veröffentlicht haben.
In den von Ihnen kritisierten Beiträgen kamen selbstverständlich Vertreter der Opposition ausführlich zu Wort. Auch an diesem Tag lag unser Hauptaugenmerk jedoch nicht auf dem Thema Energie bzw. Windkraft. Sie haben recht, dass selbstverständlich auch in einer nachrichtlichen Abbildung des politischen Tages Aufnahmen von der Demonstration hätten gezeigt werden können. Doch hier müssen wir gewichten und können nicht jeden Aspekt beleuchten. Von "Diffamierung" zu sprechen, wenn wir an solchen politisch herausragenden Tagen Ihre Demonstrationen nicht ausführlich berücksichtigt haben, halte ich für unangebracht. Wir müssen täglich aus einer Fülle von wichtigen Nachrichten auswählen, weil unsere Sendezeit begrenzt ist. Dennoch bemühen wir uns selbstverständlich um eine insgesamt faire, ausgewogene und vielfältige Berichterstattung über wichtige Themen. Dazu gehört bestimmt auch das Anliegen Ihrer Volksinitiative. Das Thema Windkraft beschäftigt uns bei *BRANDENBURG*
AKTUELL kontinuierlich. Ich bin mir sicher, dass wir bei einer der nächsten Gelegenheiten auch das Anliegen der Volksinitiative "Rettet Brandenburg" berücksichtigen können.
Vielen Dank für Ihre Geduld, begleiten Sie unsere Sendungen bitte weiterhin konstruktiv-kritisch.
Mit freundlichen Grüßen

Oliver Jarasch

Oliver Jarasch
Redaktionsleiter


Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb)
BRANDENBURG AKTUELL
Marlene-Dietrich-Allee 20
14482  Potsdam
Telefon: +49 331 97993 22400
Telefax: +49 331 97993 22409

Ihr Rundfunkbeitrag für gutes Programm.

 


-------- Original-Nachricht --------
Betreff:     Sendung Brandenburg Aktuell,am 5.11.2014
Datum:     Thu, 06 Nov 2014 14:25:00 +0100
Von:     Thomas Jacob <bluewood@arcor.de>
An:     oliver.jarasch@rbb-online.de



Sehr geehrter Herr Jarasch,

ich bin Thomas Jacob und habe 2008 mit 10 Bürgerinitiativen die Volksinitiative "Rettet Brandenburg" gegründet.Wir kämpfen seit  7 Jahren gegen die immer weiter ausufernde Zerstörung unserer Heimat durch
Windindustrieanlagen. Zur Zeit stehen über 3500 Wind-kraftwerke in Brandenburg. Es gibt keine Speicher für diese Energieerzeugung. Laut Energiestrategie 2030 wird die Menge an Windrädern noch verdoppelt. Mit unserer Demonstration am gestrigen Tage, vor dem Landtag, forderten wir die Regierung auf,den weiteren Ausbau zu stoppen, bis es geeignete Speicher gibt. Für uns, 55 Bürgerinitiativen aus
Brandenburg, ist diese Forderung ein gesamtgesellschaftliches Anliegen. Durch meine Pressemitteilung kamen auch Kollegen des RBB und machten, wider Erwarten, ein relativ langes Interview mit mir und drehten unsere Aktivisten, ca. 80 Bürger,die mit Ihren Transparenten und Trillerpfeifen vor der Einfahrt der Tiefgarage des Landtags demonstrierten.
Der RBB ist ein öffentlich rechtlicher Sender. Er wird durch Gebührenzahlungen der Bürger dieses Landes finanziert, ist zu Wahrheit und Recht verpflichtet. Nun obliegt es sicher dem Sender, seine Beiträge zu positionieren.
Dass aber weder in der 19:30 Ausgabe von RBB Aktuell noch in der Ausgabe um 22:45 ein Wort von dieser Demonstration erwähnt wurde, grenzt an Diffamierung und wider-
spricht dem Sendeauftrag einer demokratischen Rundfunkanstalt. Es sei denn, der RBB ist ein SPD- lastiger Sender, der politisch Unpassendes nicht auf den Sender läßt. Die Energiewende ist mehr als
umstritten. Dürfen die Bürger dieses Landes über den RBB nur die regierungstreue Meinung hören? Das hatten wir schon mal!
Die gestrige Sendung war notwendig landtagslastig, aber um die Demonstranten vor dem Landtag zu zeigen, hätte man in der 19.30 Ausgabe, wenn man wirklich politisch unabhängig ist und will, den
Beitrag über die tierquälende Schäferin und die Streuobstwiese verschieben können.
Ebenfalls hätte man 21.45 den Filmbericht kürzen können, um Raum für die Demo vor dem Landtag zu haben.
Stattdessen wird um 17 Uhr, in 2 Sekunden unsere Demo erwähnt.

Sehr geehrter Herr Jarasch,
Wir kämpfen für unsere Kulturlandschaft Brandenburg und sind arg entäuscht, dass uns "unser " Regionalsender nicht unterstützt.


Mit freundlichen Grüßen

Thomas Jacob

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