Heimat unter Strom - Der neue Film von Leo Hiemer
Trailer
Riesenwindmühlen im Allgäu? 200m hohe Anlagen sollen die Energiewende voran bringen. Die Politik sucht nach Räumen für die Windriesen, Investoren lauern auf lukrative Projekte, Bürger befürchten das Schlimmste. Auch bei Leo Hiemer wachsen die Zweifel. Bei seiner Reise durchs Land begegnen ihm glühende Befürworter wie engagierte Gegner. Ist diese Energiewende noch zu retten?
Zitate aus dem Film
Xaver Müller,
Altbauer aus Maierhöfen
Günter Eberlein,
Markt Rettenbach
Michael Bühl,
Siberatshofen, Modellbauer
Horst Seehofer,
Bayerischer Ministerpräsident
Leo Hiemer, Filmemacher: Warum ich diesen Film gemacht habe
Seit es sie gibt, hab ich immer "Die Grünen" gewählt. Ich war auch immer für Öko, für Basisdemokratie und Friedensbewegung und gegen Atomkraft und so. Dass die Merkel die grünen Ideen nach Fukushima übernommen hat und aus der Atomkraft endlich aussteigen will, finde ich schon gut. Energiewende ist zwar ein dämliches Wort, aber Strom aus Sonne, Wind und Biomasse zu machen, ist absolut okay. Aber was der gewaltige Ausbau der Erneuerbaren für unsere Lebensumwelt auf dem Land, für uns im Allgäu, bedeutet, daran hatte ich noch nicht sehr viele Gedanken verschwendet.
Aber jetzt versuchte ich mir vorzustellen, wie das wäre, wenn das kleine Maierhöfer Tal von solchen Riesenanlagen überragt würde. Die würden ja den ganzen Berg, der vielleicht 250 Meter über die Talsohle aufragt, in den Schatten stellen. Da kriegte ich zunächst mal ein komisches Gefühl. Und dann begann ich mich zu informieren und stellte fest, dass fast an vielen Stellen im Allgäu Windräder geplant werden. Viele Leute, die ich traf, sagten das, was ich kurz zuvor auch noch gesagt hatte: Dass man Windräder für die Energiewende auch im Allgäu brauche. Aber da war ich mir bald nicht mehr so sicher. Und ich beschloss, einen Film über die Windriesen im Allgäu zu drehen."
Um was es in dem Film geht
Im Allgäu gibt es schon ca. 60 Windräder und es sind noch viel, viel mehr geplant. Die höchsten messen ca. 180 Meter incl. Rotor. Aber das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange! Es soll noch deutlich höher hinaus gehen! Nach dem Willen der Windkraft-Apostel sollen sie auch wesentlich näher an die Alpenkette rücken.
Den Weg dafür will der Regionale Planungsverband Allgäu frei machen. Einen neuen Regionalplan soll es geben, der der Windkraft im Allgäu "substantiell Raum gibt". Doch die Arbeit gestaltet sich schwierig - und langwierig. Derweil wird fleißig weiter geplant und gebaut.
Bei der Energiewende gibt es indess mehr Hiobs- als Frohe Botschaften: Der Strompreis steigt unaufhörlich, Windparks in der Nordsee kommen nicht ans Netz, hochmoderne Gaskraftwerke erweisen sich als unrentabel, derweil laufen Kohlekraftwerke auf Teufel komm raus und killen weiter unser Klima. Versackt die Energiewende im großen Kuddelmuddel?
Das Land wird mit tausenden von Kleinkraftwerken überzogen, gigantische Photovoltaik-Kapazitäten auf Dächern und Feldern geschaffen, Heerscharen von Traktoren schleppen Mais von Plantagen zu Biogasanlagen, Windräder höher als das Ulmer Münster werden zu Hauf in die Landschaft gestellt und der Stromkunde garantiert all diesen Produzenten auf 20 Jahre feste Abnahmepreise, was schon jetzt an die 20 Milliarden kostet, während Großverbraucher von Abgaben befreit werden. Die Frage drängt sich auf: Gibt es da keine "intelligenteren" Lösungen?
Es gibt sie – und auch damit beschäftigt sich HEIMAT UNTER STROM.